Die SPD-Ratsfraktion ist entsetzt über den wiederholt chaotisch verlaufenen Elften im Elften in Köln. Trotz vorheriger Warnungen seitens der Veranstaltungsbranche, der Gastronomie und der Politik nahm die Stadtverwaltung die sich abzeichnenden chaotischen Verhältnisse, insbesondere um den Bereich des Kwartier Latäng, fahrlässig in Kauf.
Christian Joisten, Vorsitzender SPD-Ratsfraktion: „Ich habe mir am Freitag persönlich ein Bild von der Situation vor Ort gemacht und war entsetzt. Die chaotischen Zustände um den Bereich des Kwartier Latäng waren ein Scheitern mit Ansage. Während das Konzept innerhalb des Kwartier Latäng weitestgehend aufging, verdrängte man das Problem unkontrolliert auf die umliegenden Bereiche der Innenstadt. Dieses Mal ist es noch gutgegangen und es ist glücklicherweise niemand zu Schaden gekommen. Allein auf Glück darf die Stadtverwaltung in Zukunft aber nicht setzen, sondern muss endlich tragfähige Konzepte ausarbeiten“.
Joisten ist auch über die Haltung der Stadtverwaltung bezüglich des Sicherheitskonzepts verärgert: „Hier gilt: Wenn man sich Hilfe holt, sollte es dann auch funktionieren. Leider wurden viele Ratschläge und Hilfsangebote von der Stadtverwaltung im Vorfeld nicht berücksichtigt. Die Kölner Veranstaltungsbranche und die IG Gastro hatten Hilfe angeboten und auf Gefahren hingewiesen. Unser Antrag für Ausweichflächen für die Feiernden wurde von Grünen, CDU und Volt leider abgelehnt. Gerade hier brauchen wir Lösungen, die gemeinsam mit der Veranstaltungsbranche als Profis entwickelt werden. Jetzt müssen alle Akteure des „Runden Tisches Karneval“, insbesondere die lokalen Akteure aus Anwohnerschaft, Wirtschaft und Politik schnellstmöglich die Geschehnisse aufarbeiten und analysieren, um bereits mit Blick auf Weiberfastnacht 2023 zu situationsgerechten und funktionierenden Lösungen zu kommen. Ich erwarte, dass die Stadtverwaltung dann endlich gemeinsam mit Event-Profis Veranstaltungsformate entwickelt, die gerade für das junge Zielpublikum attraktiv sind. Denn wir können und werden als Stadt den jungen Menschen nicht vorschreiben, WIE sie Karneval feiern. Aber wir können durch entsprechende Angebote dafür sorgen, WO sie feiern. Für den Fall, dass der „Runde Tisch Karneval“ nicht kurzfristig einberufen wird, werden wir für die Aufarbeitung der Ereignisse eine Sondersitzung des Hauptausschusses beantragen. Denn Köln muss für Karneval 2023 besser vorbereitet sein, als es das für den 11.11. war!“
Für Joisten besonders wichtig ist, dass Ereignisse wie der Sessionsbeginn die Stadt Köln nicht regelmäßig überfordern: „Wir brauchen ein vernünftiges Sicherheitskonzept, zu dem auch die Verkehrssicherheit gehört. Denn auch an einem 11.11. müssen sich alle Kölnerinnen und Kölner darauf verlassen können, dass sie ihre Kinder zur Kita und Schule bringen können und sie Bahnen zur und von der Arbeit oder für Privatreisen ohne Probleme erreichen.“
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